Kurz
vor der Computer 98 in Koeln hat die Firma Villagetronic angekuendigt, dass sie im Sinn hat, eine Zusatzkarte zur
PicassoIV zu entwickeln, welche ueber den Voodoo-3D-Grafikbeschleuniger verfuegen soll. Sie
benoetigen dazu eine gewisse Anzahl an Bestellungen um den Aufwand fuer die Entwicklung rechtfertigen zu koennen.Der Voodoo1-Chip der Firma 3DFX hat seinerseits Massstaebe gesetzt in Punkto Leistungsumfang und Performance. Er galt lange Zeit als die Referenz auf dem Gebiet der 3D-Hardware bis Nachfolge-Produkte diese Rolle uebernommen haben.
Um diese Moeglichkeiten nutzen zu koennen, bedarf es einer Programmierschnittstelle, welche den Applikationen Zugang zu 3D-Hardware erlauben. Das Projekt Warp3D will genau dieses Ziel erreichen, indem eine hardwareunabhaengige Programmierschnittstelle zur Verfuegung gestellt wird. Um Applikationen, die Warp3D unterstuetzen, mit einer neuen Hardware verwenden zu koennen, braucht nur ein neuer Warp3D-Treiber entwickelt zu werden.
Wir moechten hier an dieser Stelle nochmal bekraeftigen, dass bei Erscheinen dieses Produktes bereits Warp3D-Treiber zur Verfuegung stehen werden. Damit wird die unhaltbare Situation vermieden, dass eine 3D-Hardware herausgebracht wird ohne brauchbare Treiber mitzuliefern. Jegliche Warp3D-Applikation wird somit die neue Hardware direkt unterstuetzen und damit steht bei Erscheinen der Hardware eine grosse Anzahl an Demo-Programmen und Applikationen zur Verfuegung. Das schliesst auch OpenGL-Applikationen ein, die automatisch mit jeder 3D-Hardware laufen werden.
Die Entwicklung eines Warp3D-Treiber fuer Voodoo-Hardware ist sehr einfach, da bereits ein HAL mit der Hardware mitgeliefert wird (Glide). Es brauchen nur die Funktionen von Warp3D auf Funktionen von Glide abgebildet zu werden, das kann in kuerzester Zeit gemacht werden. Die Voodoo-Hardware bietet nahezu alle Faehigkeiten an, die der OpenGL-Standard verlangt, was auch fuer die Leute von Interesse sein muss, die sich mit OpenGL in Zukunft beschaeftigen moechten.
Diese Kombination aus Top-Hardware und leistungsfaehiger Treiber-Software wuerde dem AMIGA vor allem im Spielebereich wieder einen gewaltigen Schritt nach vorne bringen, es koennten Spiele fuer den AMIGA entwickelt werden, welche mit einer auf den AMIGA nie gekannten Geschwindigkeit ablaufen wuerden, die selbst mit den besten Prozessoren nie erreicht werden koennen. Der Flaschenhals, der beim Zugriff vom Prozessor auf die Grafikkarte entsteht, kann endlich umgangen werden und damit koennen auch beim AMIGA Spiele in hohen Aufloesungen mit hoher Geschwindigkeit ausgefuehrt werden.
Eigentlich steht all dem nichts mehr im Weg, ausser wenn das Interesse an der Hardware nicht gross genug ist und Villagetronic nicht genuegend Vorbestellungen reinbekommt. Wir moechten hiermit alle Leute, welche mit dem Gedanken spielen, diese Hardware zu erwerben, ermutigen, sie *jetzt* zu bestellen. Die Zeit draengt! Es braucht noch mehr Bestellungen und die Frist fuer die Entscheidung wird nicht mehr lange dauern!
Wir erachten dieses Projekt als entscheidend fuer den weiteren Verlauf der Spieleentwicklung auf den AMIGA. Wenn das Projekt scheitern sollte, so wird der Markt viel zu klein fuer Spiele, die spezielle auf 3D-Hardware optimiert werden, da nur noch der Permedia2 fuer schnelle Spiele geeignet ist, und die entsprechenden Grafikkarten werden voraussichtlich auch nicht im Zusammenhang mit neuen Turbokarten von anderen Herstellern funktionieren, da diese neuen Karten wohl keinen Slot fuer diese Karten haben werden. Der Virge auf der CyberVision3D kann speziell auf W3D optimierte Spiele in niedriger Aufloesung noch schnell genug handhaben, fuer mehr (z.B. fuer OpenGL-basierende Spiele) reicht dessen Power nicht.
Wegen dem grossen Flaschenhals beim Zugriff von Prozessor auf die Grafikkarte wird es wohl nie moeglich sein, ohne 3D-Hardware Spiele auszufuehren, die in hohen Aufloesungen akzeptable Frameraten bringen. In der Aufloesung 640*480*15, die bei Konkurrenzsystemen bereits als unteres Limit angesehen werden muss, betraegt die maximale in der Praxis zu erwartende Framerate ohne 3D-Hardware beim AMIGA vermutlich ca. 10 fps, bei komplexen Spielen wird der Wert noch tiefer sinken. Es spielt auch nahezu keine Rolle, wie schnell die CPU ist: der Flaschenhals gilt fuer
alle Prozessoren (die im normalen Prozessorslot sitzen) genau gleich. Eine doppelt so schnelle CPU wird also solche Spiele nicht mehr um den Faktor 2 beschleunigen, sondern vielleicht nur um den Faktor 1.5 (in niedrigen Aufloesungen oder noch weniger in hohen Aufloesungen. Beim AMIGA macht eine 3D-Karte wesentlich mehr aus als bei Konkurrenzsystemen!
Ohne 3D-Hardware ist die Grafikqualitaet von Spielen massiv schlechter, da aus Gruenden der Performance viele Effekte nicht eingesetzt werden koennen. Dazu gehoeren vor allem die folgenden Effekte: